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Auszeichnungen für René Rohrkamp und die Autorengruppe Mürringen

Von vergrabenen Schätzen und der Wahrung der Erinnerung

24. März 2017 – Am Abend hat das Parlament die Preise des Parlaments in den Bereichen Bibliotheks- und Archivwesen sowie Heimatgeschichte vergeben. Bei dem stimmungsvollen Festakt wurden René Rohrkamp und die Autorengruppe Mürringen für ihre Werke ausgezeichnet.

Von vergrabenen Schätzen und der Wahrung der Erinnerung


Der Preis des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft für das Jahr 2016 war in den Bereichen Staatswissenschaften, Heimatgeschichte sowie Bibliotheks- und Archivwesen ausgelobt. Die  Jury aus Abgeordneten und Sachverständigen bezeichnete nun die Preisträger. Da im Bereich Staatswissenschaft kein Werk für zulässig erklärt wurde, war es Aufgabe der Jury, über eine Preisvergabe in den beiden anderen Fachbereichen zu beraten. Im Dezember 2016 fiel dann die Entscheidung: es gibt zwei Preisträger.

Parlamentspräsident Alexander Miesen begrüßte die Preisträger, deren Gäste und die Abgeordneten des Parlaments. Vor 40 Jahren, 1976, wurde zum ersten Mal ein Preis des Parlaments verliehen, erinnerte der Parlamentspräsident. Der Preis sei hochanerkannt und sei geprägt von der  hohen Qualität der ausgezeichneten Werke. „Ohne Fleiß kein Preis“, betonte Alexander Miesen mit dem Hinweis, dass es in manchen Jahren trotz Einsendungen auch keine Preisvergabe gegeben habe.

Dr. René Rohrkamp erhielt den Preis im Bereich Bibliotheks- und Archivwesen für die Veröffentlichung „Quellen zur Geschichte der deutschsprachigen Belgier in den belgischen Staatsarchiven (1919-1973)“. Der Historiker, der auch im Eupener Staatsarchiv beschäftigt war, ist zurzeit Leiter des Stadtarchivs Aachen.

Die Laudatio hielt Frau Dr. Evamarie Bange, Konservatorin des Archivs der Stadt Luxemburg. Sie gratulierte dem Preisträger für den gelungenen Archivführer. „Das vorliegende Werk zeigt in eindrucksvoller Weise, welche Schätze zur Geschichte der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in den belgischen Archiven darauf warten gehoben zu werden. Es ist eine wertvolle Grundlage zu weiterführenden Studien zu einer Vielzahl von Themen.“, so die Laudatorin.2017.03.24_Preis des Parlaments_Rohrkamp

In seiner Dankesrede erinnerte René Rohrkamp an die wichtige Aufgabe eines Archivs. In Zeiten von fake news sei es Aufgabe von Archiven, das Handeln von Politik und Verwaltung transparent zu machen, so dass jeder nachvollziehen könne, wie die Demokratie funktioniere. Archivare schützten die Identität von authentischen Unterlagen und machten diese dem Publikum zugänglich. Durch Archive nähere man sich der historischen Realität.

Albert Velz, Alfred Rauw, Bernd Schröter, Christel Jost, Freddy Palm, Manfred Königs und Walter Bungart bilden die Autorengruppe Mürringen. Ausgezeichnet wurde das Buch „Mürringen 1900-1920, Geschichte, Zeitgeist, Spuren in die Gegenwart“,  in dem die Autoren die Dorfgeschichte ihrer Heimat aufleben lassen. Dr. Frank Pohle, Juniorprofessor für Geschichte und Kultur der Region Maas/Rhein  an der RWTH Aachen bemerkte in seiner Laudatio, dass wohl „die größte Stärke des Buches die sei, durch Fotografien und Geschichten Menschen zu identifizieren und dem Vergessen zu entreißen“. Die Arbeit sei eine umfangreiche Forschungsarbeit, konsequent gegliedert und vermittle obendrein, dass Geschichte auch Spaß machen könne.

Mit der Auszeichnung ist bereits zum zweiten Mal eine Autorengruppe aus Mürringen bedacht worden. Bereits 2005 ging der Preis im Bereich Heimatgeschichte ebenfalls an eine Mürringer Dorfchronik.

Mit einem Zitat von Saint-Exupéry begann Alfred Rauw stellvertretend für die Autorengruppe Mürringen seine Ansprache. „Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen“, erinnerte der Autor und unterstrich damit die Lebensweisheit, die die Ausdauer einer Arbeit zur 2017.03.24_Preis des Parlaments_RauwVoraussetzung eines Ergebnisses  oder Erfolges voranstellt. Die Autorengruppe hätten ihre Arbeiten mit Leidenschaft geführt, mit akribischer Sammel- und Sucharbeit.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte mit heiteren Klängen das Bläserensemble Quattro lamiere.

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