Druck Kopfbild

Artikel-Archiv

    Außentermin

    Interregionaler Parlamentarier-Rat: Plenarversammlung im Zeichen der Sprach- und Völkerverständigung

    22. November 2013 - Der Interregionale Parlamentarier-Rat der Großregion, IPR, tagte vergangenen Freitag in Trier. Einstimmig hat sich der IPR dafür ausgesprochen, die Sprache des Nachbarn dies- und jenseits der Grenzen seiner sieben Mitgliedsregionen besser zu erlernen.

    Interregionaler Parlamentarier-Rat: Plenarversammlung im Zeichen der Sprach- und Völkerverständigung

    Trier/ Eupen. Einstimmig hat sich der Interregionale Parlamentarier-Rat (IPR) dafür ausgesprochen, die Sprache des Nachbarn dies- und jenseits der Grenzen seiner sieben Mitgliedsregionen besser zu erlernen: „Es ist absolut wichtig, dass  man in unseren Grenzregionen Französisch und Deutsch gleichermaßen lernt“, sagt Joachim Mertes, Landtagspräsident von Rheinland-Pfalz, das den Vorsitz des IPR inne hat. Die Trennung des Saarlandes, des Elsass´, Lothringen von Deutschland bzw. von Frankreich und auch die Trennung und Zusammenführung der heutigen Deutschsprachigen Gemeinschaft von Belgien und Deutschland hätten viele Menschen in der Großregion erlebt. Seitens der DG nahmen Parlamentspräsident Alexander Miesen und Vize-Präsidentin Lydia Klinkenberg an der Plenarsitzung in Trier teil. Auch der Parlamentspräsident teilt die Überzeugung, dass die Mehrsprachigkeit der Bevölkerung eine zentrale Grundlage für einen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt mit einer verstärkten Mobilität der Arbeitskräfte ist: „Fachkräftemangel und Folgen des IPR Vollversammlungdemografischen Wandels können auch mit Mehrsprachigkeit bewältigt werden. Die vom IPR angeregten Schüler- und Lehreraustausche praktizieren wir schon seit Längerem mit angrenzenden französischsprachigen Gemeinden“, sagt Parlamentspräsident Alexander Miesen. Bezüglich der anstehenden Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren sind sich die Mitglieder des IPR einig: „Dass wir heute als Franzosen, Deutsche, Belgier und Luxemburger so miteinander reden und unsere Großregion vorantreiben ist eine Konsequenz daraus, dass wir seit Jahrzehnten zusammen sprechen. Krieg und Gewalt haben keinen Platz in unserem Verständnis von Europa. Wir sollten überlegen, was wir in einem friedlichen Europa gemeinsam machen wollen“, regte IPR-Präsident Joachim Mertes an und schlug dabei eine Brücke zum Umgang der Türkei mit Kurden und die Diskussionen in Balkanstaaten, wie ein Pass auszusehen habe. Weitere Themen der 51. Plenarsitzung waren u.a. die Prüfung eines grenzüberschreitenden Weiterbildungsnachweises von Berufskraftfahrern sowie die Prüfung eines freien grenzüberschreitenden Taxiverkehrs in der Großregion wie er zwischen Belgien und Deutschland oder zwischen Luxemburg und Deutschland über Abkommen geregelt sei: „Aus Gründen des Gebietsschutzes kann es in Frankreich zu Problemen mit der Polizei kommen, wenn ein deutsches Taxiunternehmen etwa Kunden nach einem Restaurantbesuch zurück nachhause fährt. Die Taxilizenzen kosten in Frankreich sehr viel Geld“, erklärte Carmen Diligent, Abgeordnete des Regionalrats von Lothringen.

    Hintergrund: Interregionaler Parlamentarierrat (IPR), was ist das?
    Der IPR wurde 1986 gegründet, er ist die beratende parlamentarische Versammlung der Großregion Saarland, Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz, Wallonie, Deutschsprachige und Französische Gemeinschaft Belgiens. Zu den Aufgaben des IPR zählt die grenzüberschreitende Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zusammenarbeit.  Der IPR setzt sich aus den Präsidenten der beteiligten Parlamente sowie aus Vertretern dieser Versammlungen zusammen. Er besteht aus 50 Mitgliedern, darunter zwei aus dem Parlament der DG.
     

    Zurück Drucken Teilen