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Vortragsveranstaltung mit Peter De Keyzer

Mehr Wachstum ist möglich!

9. Mai 2016 - „Die Europäische Wirtschaft gerät ins Wanken. Trotz Niedriger Zinsen, billigem Öl und einem schwachen Euro wächst Europa nicht schnell genug. Einige sprechen sich daher für noch niedrigere Zinsen oder höhere Schulden aus. Das sind aber keine nachhaltigen Lösungen. Mehr Wachstum ist möglich… durch freiere Märkte, mehr Beschäftigung, Unternehmertum, Wettbewerb und Innovation.“

Mehr Wachstum ist möglich!

Wachstum ist weiterhin möglich, nur die Art des Wachstums muss sich verändern, so Peter De Keyzer am 9. Mai 2016 im Parlament. Vom quantitativem Wachstum zum qualitativen Wachstum - die Hebel dafür muss die Politik setzen und mehr in Bildung und Forschung investieren und die Märkte liberalisieren. De Keyzer war seinerzeit Chefökonom der Bank BNP Paribas Fortis und ist heute als Unternehmensberater tätig.

Ursachen des Wachstums

Neben den ursprünglichen Ursachen des Wirtschaftswachstums – nämlich Bevölkerungswachstum und Produktivitätssteigerung – ging De Keyzer vor allem auf dessen positive Effekte ein: Wachstum hat die Lebenserwartung, den Wohlstand, die Gesundheit und den Bildungsstand verbessert. Wachstum ist demnach nicht nur die Anhäufung von Gütern und Kapital, sondern es eröffnet Chancen auf ein besseres Leben.

Wachstum heute

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass die globalen Strukturen sich verändern. Während das Wachstum in den Industriestaaten stockt, nimmt es in den Schwellenländern zu. Zurzeit liegt das Verhältnis der Teilhabe der Schwellenländer und Industriestaaten am Weltwirtschaftswachstum bei 60 zu 40 % und diese Entwicklung wird in den kommenden Jahren wohl Richtung 80 zu 20 % tendieren.

Neue Wachstumsmotoren

Um das Wachstum anzukurbeln, haben die Zentralbanken in der Vergangenheit den Leitzins gesenkt und somit Anreize zur Verschuldung geschaffen. In der Tat würden sich Verbraucher und Unternehmen bei niedrigen Zinsen eher verschulden und konsumieren bzw. investieren. Allerdings funktioniert dieser Hebel in den Industriestaaten nicht mehr, weil die Menschen weniger bereit seien sich zu verschulden. Grund dafür ist die bereits hohe Verschuldung in der westlichen Welt.

Lediglich der Staat verschuldet sich weiter. Der Anteil Investitionen an den Gesamtausgaben des Staates ist jedoch zu niedrig. De Keyzer plädierte deswegen für mehr Investitionen in Infrastruktur, Verteidigung, Forschung und Entwicklung sowie Bildung. In der Tat geht er davon aus, dass Wachstum durch einen wirklich freien Markt, Wettbewerb, Innovation, Unternehmertum, Bildung und Beschäftigung stimuliert werden kann.

Und der Arbeitsmarkt?

De Keyzer erklärte, dass unser Arbeitsmarkt zur Atomisierung tendieren wird: Das heißt, dass wir uns weg von festen Beschäftigungsverhältnissen hin zu flexibler Beschäftigung über Plattformen bewegen. Beispiele dafür sind Uber und Taskrabbit. Durch solche Plattformen können die Menschen ihre Arbeit und ihr Leben in Zukunft einfacher und freier organisieren.

 

Der Bericht des Vortrags von Peter De Keyzer und der Diskussion mit dem Publikum sowie die PowerPoint-Präsentation befinden sich im Downloadbereich.

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09.05.2016 Vortrag Peter De Keyzer