Kolloquium
Die Autonomie der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Windschatten der belgischen Staatsreformen: Rück- und Ausblick nach 50 Jahren“ lautet der Titel der wissenschaftlichen Tagung, die am Freitag im Parlament stattfand.
Bereits im Oktober 2023 erinnerte das Parlament im Rahmen eines Festakts an die erste Einsetzung des Rates der deutschen Kulturgemeinschaft. Mit der Tagung schließt das Parlament nun sein Jubiläumsjahr ab. Vor 50 Jahren, am 10. März 1973, wurde der Rat der deutschen Kulturgemeinschaft zum ersten Mal direkt gewählt und seitdem haben sich Aufgaben und Arbeitsweise des Parlaments stetig verändert.
In seiner Einleitung rief Parlamentspräsident Charles Servaty die Ereignisse von vor 50 Jahren in Erinnerung und zeichnete die Entwicklung der Autonomie nach. „Dass die Vertretung schon 1974 direkt gewählt werden konnte, gab dem Rat von Beginn an eine demokratische Legitimation“, so der Parlamentspräsident.
Zum Programm:
Teil 1: Rückblick
1. Autonomie-Konsultation I – Rückblick und gegenwärtige Wahrnehmung der Autonomie - Parlaments- und Ministerpräsident a.D. Karl-Heinz Lambertz
2. Wissenschaftliche Beiträge:
2.1. Rückblick auf 50 Jahre Autonomie und deren Umsetzung - Norbert Heukemes, Generalsekretär des Ministeriums a.D.
2.2. Föderalisierung im Windschatten. Ein Vergleich mit anderen Teilstaaten - Christoph Niessen, Universität Antwerpen
2.3. Die Deutschsprachige Gemeinschaft und die siebte Staatsreform - Christian Behrendt, Universität Lüttich
Teil 2: Ausblick
1. Wissenschaftliche Beiträge:
1.1. Bestgeschützte Minderheit der Welt? Ein Vergleich mit anderen Minderheiten - Nicole De Palmenaer, RWTH Aachen
1.2. Zukunftsperspektiven nationaler Minderheiten in Europa - Tove Malloy, Europa-Universität Flensburg & Universität Roskilde
1.3. Der Platz der Deutschsprachigen Gemeinschaft im Belgischen Föderalstaat der Zukunft - Philippe Van Parijs, Universität Neu-Löwen
2. Resultate der Autonomie-Konsultation II – Ausblick und Zukunftsvorstellungen - Parlaments- und Ministerpräsident a.D. Karl-Heinz Lambertz
Schlusswort: Ministerpräsident Oliver Paasch, vertreten durch Kabinettchef Daniel Hilligsmann
Zur Tagung erscheint in Kürze eine Ausgabe der Schriftenreihe der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Interessenten können sich in der Parlamentsverwaltung wenden, um ein Exemplar der Ausgabe zu erhalten.